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Wie machen wir unseren Garten klimaverträglich?

Das Jahr 2022 hat uns mal wieder gezeigt, dass sich das Klima verändert. Trockener Sommer, Nässe im Herbst und Winter. Um mit der Ressource Wasser verantwortlich umzugehen, sollten wir mit der Bepflanzung unserer Gärten auf diese Veränderung reagieren.

Als ich mir überlegte über das veränderte Klima und wie wir unsere Gärten darauf vorbereiten können, zu schreiben, habe ich zunächst an eine Liste von trockenheitsverträglichen Pflanzen gedacht. Erst beim Schreiben, fiel mir auf, dass es noch viel, viel mehr gibt, das wir tun können, damit wir uns auch in trockenen Sommern über unseren Garten freuen können.


Richtige Pflanzzeit wählen

Ich habe mich neulich mit dem Gärtner meiner Lieblingsgärtnerei unterhalten. Früher war es ganz klar, im Frühling wird neu gepflanzt, damit die Stauden bis zum Winter gut eingewachsen können und nicht mehr so empfindlich bei Frost sind. Doch da hat sich was verändert.


Mein Gärtner empfiehlt:

Da auch der Frühling meist zu trocken ist, sollten Stauden, Bäume und Sträuche im feuchten Herbst gepflanzt werden. Die Fröste setzen meist erst im Februar/März ein. Somit hat die Pflanzen genug Zeit und eben auch genug Wasser um anzuwachsen.

Schatten im Garten

Unsere heutigen Gärten sind viel zu sonnig angelegt. Bäume, gerade in kleinen Gärten, gibt es viel zu wenig. Ich habe beobachtet, dass die Schattenbereiche und die Halbschattenbereiche noch gut mit den fehlenden Wassergaben zurecht kommen. Die Pflanzen, die hier stehen wurden nur selten gegossen, wuchsen sichtlich und blühten üppig. Bei Neuanpflanzungen ist es wichtig, geeignete trockenheitsverträgliche Bäume zu pflanzen.


Der Boden

Der Boden ist das wichtigste Gut eines Gärtners!

Es gibt viele unterschiedliche Böden und auch die Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche daran. Wir zum Beispiel haben einen schweren Lehmboden mit hohem Tonanteil. Dazu gibt es einige unterirdische Quellen. Das bedeutet im Winter ist der Boden sehr nass - bis hin zur Staunässe und im Sommer bei lang anhaltender Trockenheit wird der Noden steinhart und bekommt sogar tiefe Risse.

Zwar habe ich ihn mit viel Sand verbessert, aber das scheint noch nicht auszureichen. In diesem Jahr bin ich dazu übergegangen zur Bodenverbesserung Mykorrhiza einzusetzen. Mykorrhiza sind Pilze, die mit den Wurzeln der Pflanzen eine Symbiose eingehen.


Vorteile der Mykorrhizierung

Bessere Nährstoff- und Wasseraufnahme durch die Pflanzen
Erhöhte Widerstandskraft gegenüber Trockenheit, Kälte, Nässe und Krankheiten
weniger Dünger und kein Mineraldünger
Verbesserung der Bodenstruktur

Mulchen

Das beste ist eine flächendeckende Bepflanzung, damit der Boden weniger austrocknen kann. Doch auch Mulchen hilft hier dabei. Mulchen ist das bedecken der Erde mit Materialien um Austrocknen oder Unkrautbildung zu vermeiden. Grasschnitt ist gut geeignet, wenn er keine Unkräuter enthält. Weil ich keinen Rasen im Garten habe, fällt dies sowieso flach.. Doch nach dem Motto was im Garten wächst, bleibt auch dort, nehme ich den Pflanzenschnitt und für den Winter das Laub meiner Bäume. Hier gibt es geeignetes (Ahorn, Haselnuss) und ungeeignetes (Walnus, Eiche, Kastanie) Laub. Doch dieser Mulch ist im Frühjahr meist schon zersetzt. Rindenmulch ist sehr beliebt. Ich nutze ihn nicht so gerne, denn er hat viel Gerbsäure und hemmt dadurch nicht nur das Unkrautwachstum sondern auch das der Pflanzen. Außerdem entzieht es dem Boden wichtigen Stickstoff.


Sprich bis hier und heute habe ich das für mich beste Mulchmaterial noch nicht gefunden.

Kürzlich habe ich von Micscanthus als dem idealen Mulchmaterial gelesen. Ich werde es ausprobieren und darüber berichten.

Und eine Liste meiner Pflanzen für trockene Sommer und nasse Winter findet ihr hier.


Alle Fotos von Bettina Gerwien

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