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Rosen, Forsythie und eine Schere

12. April 2021

Jedes Jahr, wenn es an der Zeit für den Rosenschnitt ist, muss ich überlegen welche Rose welchen Schnitt haben will. In diesem Beitrag möchte ich alle meine Rosen mal dem korrekten Schnitt zuordnen, damit auch ich das immer nachlesen kann.

Die richtige Zeit

ist, wenn die Forsythienblüte begonnen hat. Manches mal schneide ich auch kurz vorher schon und in diesem Jahr sogar erst einige Tage nach dem Beginn. Das hängt dann immer damit zusammen, welche starken Fröste zu erwarten sind. Denn schneidest Du zu früh, kann die Rose noch ein Stück runterfrieren und Du musst nochmal ran.


Ich beschreibe hier den Rosenschnitt ist so wie ich es mache und es gibt keinen Anspruch auf fehlerfrei. Jedoch scheint mir ein guter Wuchs und eine üppige Blüte dabei Recht zu geben.

Sicherlich gibt es Gärtner, die mehr darauf achten, ob das Auge nach außen zeigt oder wie die Schnittrichtung ist. Nachdem mir ein bekannter Rosenzüchter mal gesagt hat, dass er bei der Menge an Rosen, die er im Frühjahr schneidet, gar keine Zeit hat, darauf zu achten. Seitdem verzichte ich auch darauf.

Ganz generell:

  • Zum Rosenschnitt benötigst Du eine scharfe und saubere Gartenschere (eine Rosenschere ist toll, aber kein Muss).

  • Ein schwacher Schnitt bringt einen schwachen Austrieb hervor, ein intensiver Rückschnitt treibt zum starken Austrieb an.

  • Schneide kurz über einem Auge.

  • Schneide schwache Triebe am Ansatz ab.

  • Schneide kranke und erfrorene Triebe bis ins gesunde Holz.

  • Unterschiedliche Rosen brauchen unterschiedlichen Schnitt.

Für jede Rosenklasse der richtige Schnitt

Beetrosen + öfterblühende Edelrosen:

Hierzu gehören auch die Polyantha-Rosen. Beim Schnitt der Beetrose ist darauf zu achten, dass sie nicht zu langtriebig wird, damit sie ihren buschigen Chrakter behält.

  • schwach wachsende Beetrosen so schneiden, dass 3 bis 5 gesunde Vorjahrestriebe mit je 3 Augen stehen bleiben

  • bei stark wachsenden Beetrosen bleiben 3 bis 5 Vorjahrestriebe mit je 5 Augen stehen

Zu meinen Beetrosen/Edelrosen gehören: Persischen Rose "For Your eyes only", Rose "Pomponella",

Rose "Amber Queen", Rose "Balou", Rose "Chippendale"


Öfterblühende Strauchrosen:

Hierzu zählen die modernen und einige der historischen Rosen. Da sie überhängend wachsen und von 1,20 bis 3 Meter hoch werden, benötigen sie ein Gerüst aus Trieben (1. + 2. Ordnung) um die Jahrestriebe mit den Blüten zu tragen.

  • starke Vorjahrestriebe (= Triebe 1. Ordnung) auf ca. 2/3 Länge kürzen

  • übrigen Verzweigungen (= 2. und 3. Ordnung) auf ca. 1/3 ihrer Länge kürzen

  • Totes Holz + ganz schwache Triebe komplett entfernen

  • Bei Historischen Rosen mit generell dünneren Trieben bleiben mehr Triebe stehen

Zu meinen öfterblühenden Strauchrosen gehören: Rose "Saphir", Rose"Arabia", Englische Rose "Golden Clebration", Rose "Chippendale", Englische Rose "Fallstaff"



Einmalblühende Strauchrosen:

(auch historische Rosen und viele Wildrosen)

Diese Rosen blühen an den mehrjährigen Trieben. Das bedeutet, dass sie im letzten Jahr schon die Blüten für dieses Jahr angelegt haben.

  • Beim Frühjahrsschnitt daher nur die abgestorbenen Triebe rausschneiden

  • weitere Schnittmaßnahmen erst nach der Blüte im Sommer vornehmen

  • Verjüngungsschnitt: ab dem 5. Standjahr zwei starke alte Äste knapp über dem Boden abschneiden. Das fördert den Austrieb aus der Basis

Zu meinen einmalblühenden Strauchrosen gehören: Hechtrose,



Bodendeckerrosen/Kleinstrauchrosen:

  • Vorjahrestriebe um 1/3 bis zur Hälfte zurück schneiden

  • es braucht keinen genauen Schnitt auf Auge

  • alle 3 - 4 Jahre auslichten und einzelne überalterte Triebe raus schneiden

Zu meinen Bodendecker-/Kleinstrauch-Rosen gehören: Rose"Sternenflor", Rose "Brentano"



Öfterblühende Kletterrosen:

Beim Schnitt auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen altem und jungen Trieben achten. Triebe aus dem Vorjahr bilden besonders vieleBlüten, wenn sie diagonal bis fast waagerecht geleitet werden.

  • alle Triebe, die sich nicht leiten lassen, entfernen

  • alle Verzweigungen ab zweiter Ordnung entlang dem Hauptrieb auf 3 - 5 Augen zurückschneiden

Zu meinen öfterblühenden Kletterrosen gehören: oben auf dem Berg, 1 junge NN



Einmalblühende Kletterrosen:

  • alle beschädigten und abgestorbenen Triebe dicht an der Basis rausschneiden

  • ab 3. Standjahr einen Trieb der 1. Ordnung entfernen (nur wenn es genügend dieser Triebe gibt)

  • zwei- + dreijährigen Triebe auf 3 Augen zurückschneiden

Zu meinen einmalblühenden Kletterrosen gehören: 2 alte NN,



Rambler Rose:

Eigentlich müssen Rambler nicht geschnitten werden, es sei denn aus Platzgründen, denn sie können ganz schön riesig werden. Um sie zu verjüngen, schneidet man sie entweder bodennah oder 50 cm über dem Boden ab.


Zu meinen öfterblühenden Ramblern gehören: "Little Rabler", "Snow Goose"



Dann habe ich noch einen Tipp um die Blühpause zu verkürzen:

Hier schneide ich ca. drei Wochen vor der ersten Blüte bei einigen knospigen Rosentrieben die Blütenknospe mit 3 - 4 Blättern zurück. Das tut gerade bei der ersten Blütenphase weh, aber hier wachsen dann wieder Triebe heran, die praktisch zwischen den Blühphasen blühen.

Versuch das doch auch mal.


Liebe Grüße


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